Donnerstag, März 25, 2010

Es gab eine kleine Pause, in der ich nicht untätig war. Zum Beispiel ging ich zur Eröffnung des Bach Museums in Leipzig. Was ich zu Bach zu sagen habe, kann man hier im ZDF hören (bei Minute 1:15). Was ich zum Museum zu sagen habe, kann man hier lesen:

Johann Sebastian Bach, einer der größten und einflussreichsten Komponisten überhaupt, wenn nicht der größte, hat die meiste Zeit in Leipzig gearbeitet und gewirkt. Direkt neben seiner Hauptwirkungsstätte, der Thomaskirche wurde nun das Bach Museum im Bosehaus eröffnet.

Was mich am meisten beeindruckt hat, waren die zahlreichen Original-Notenschriften, die irgendwie eine Magie ausstrahlen und die noch mal an Faszination gewinnen, wenn man sieht, wie aufwändig es damals war Notenblätter herzustellen. Tinte musste hergestellt, Linien gezogen und Blätter mussten kopiert werden. Jedes einzelne handschriftlich auf Papier, wie wir es heute nicht mehr kennen. Man stelle sich einen Fehler in einer Kopie vor, der in der morgendlich Sonntagsmesse die Kantate zerhaut...

Der Rest war typisches Museumsentertainment, ein paar Knöpfe zu drücken, ein paar Schubladen zu öffnen, Musik die blechern aus Ecken erschallt. Leider! Was fehlte war irgendwie die Musik, auch wenn es einen Raum gibt, in dem man verschiedene Instrumente per Knopfdruck zusammen mischen kann, bekam man nicht das Gefühl, Bachs Musik wahrnehmen zu können, die Genialität in der Einfachheit, die Schönheit der Melodien, die Universalität seiner Schöpfungen eingepfercht in Fakten, Beweisen und kleinen Räumen.

Ich empfehle ein einziges Konzert mit Bachstücken zu hören, laut und ausschliesslich die Musik zu fühlen. Dann ist einem Bach näher erklärt als in diesem Museum!

Diese Woche liegt/lag auf: Irrepressibles, Fanfarlo und Frightened Rabbit

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