Gibb, der beim gestrigen Konzert, deutsch-radebrechend, manchmal ungelenk zuckend über die Bühne hüpfte, ist ein ziemlich aussergewöhnlicher Sänger. Er scheint befähigt zu sein, Töne aus seinem tiefsten Inneren in seinen Mund zu befördern, dort unter starker Grimassenbildung vor unseren Ohren zu modulieren. Der Rest der Band scheint ähnlich verrückt. Das Mädchen am Keybord ist hochkonzentriert, der Geiger springt barfuss auf und ab und leistet sich wilde Kämpfe mit der Rhythmus-Gitarre, der Schlagzeuger verlangt ab und zu nach dem Xylophon...
Nach den ersten drei Stücken hatte man sich aber an den ungestümen Klang gewohnt und wippte schon bald im verqueren Takt des Musikerkollektivs aus Toronto. Man hört, die Konzerte seien immer unterschiedlich besetzt und enthielten auch schon mal Gogo-Tänzer. Und wenn ich mich an das letzte Konzert im Kölner Gloria vor ungefähr zwei Jahren erinnere, sehe ich tatsächlich einen in Skelett-Kostümen steckenden Chor und Luftschlangen vor mir. Dieses Mal war es etwas spartanischer. Lediglich zur ersten Zugabe kamen die Musiker mit Augenbinden auf die Bühne und spielten einen Song blind.
Lustig, schräg, laut und leise, verrückt und avantgardistisch!
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen