Mittwoch, März 03, 2010

Your absence fills everything! (3)

Eigentlich sollte es ja Joanna Newsom sein, deren Melodiefetzen mir derzeit ständig durch den Kopf huschen, aber vielleicht kann ich nächste Woche näheres zu diesem Hörerlebnis berichten.

Deshalb an dieser Stelle ein anderes Hörerlebnis, das mich geisterhaft verfolgt und immer wieder in meiner Wiedergabe landet. Manchmal zur Beruhigung, manchmal aus Melancholie und manchmal auch einfach um die Nachbarn milde zu stimmen: Barzin, Notes To An Absent Lover. Bei dem 2009 erschienen Album hat mich das Cover schon in seinen Bann gezogen und es ist tatsächlich ein Abbild der Stimmung die auf diesem Tonträger herrscht, auch wenn es im ersten Moment an einen asiatischen Horrorfilm erinnert. Aber auch zu einem solchen würde die Musik manchmal passen! Zumindest in den Abspann, wenn viele gestorben sind, aber eine gewisse Erleichterung mitschwingt, das alles vorbei ist.

Und das ist das, was der kanadische Singer/Songwriter Barzin Hosseini mit seiner Musik erschafft, eine fröhliche Traurigkeit, die immer leicht bleibt, in hellen Tönen schwingt, mit einer Stimme die nie bricht, immer Hoffnung hat, auch wenn "your absence fills erverything". Beim Hören jetzt, scheint diese Stimmung daher zu rühren, daß Barzin seine Töne meist unten anpackt und dann nach oben zieht, so lassen einen die vielen Pausen im Gesang (The absence of melody fills everything!) nie am Boden zurück sondern immer zumindest in einer Zimmerdeckenhöhe schwebend.

Die Instrumentierung folgt der Stimme, hält sich zurück, braust manchmal auf in Pausen. Das Schlagzeug ist oft treibend und rollend, die Gitarre natürlich sehr soft, fast weinend, der Bass zurückhaltend aber tonangebend!

Es fällt schwer hier einzelne Titel hervorzuheben, die Platte hör ich immer im Ganzen, die Lieder scheinen zusammenzugehören. Einzelne Textfetzen, die einen manchmal erschauern lassen bleiben übrig und das Gefühl, daß der leise Rhythmus der Welt dich immer weiter trägt, auf Barzins Flügeln.

Doch einen Titel möchte ich Euch mit auf den Weg geben: "Nobody told me", also sagt hinterher nicht, ich hätte Euch nichts über dieses wundervolle Werk erzählt!


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